20. Großbootcup wird der letzte sein
Der Großbootcup startet am Sonnabend zum 20. Mal auf dem Mittellandkanal. Ausrichter ist der Wolmirstedter Kanuverein und für dessen Mitglieder ist klar: Für die „Großen“ ist danach Schluss. Der Schülergroßbootcup hingegen bleibt.
Wolmirstedt l Als Riesengaudi ist der Großbootcup auf dem Mittellandkanal bei Elbeu weit über Wolmirstedts Stadtgrenzen ein Begriff. Am Sonnabend, 9. Juni, um 12 Uhr startet dieses Wasserrennen nun erneut. 21 Mannschaften haben sich dafür angemeldet, damit werden die Wettkämpfe entspannt und überschaubar. In manchen Jahren waren über 40 Teams am Start. Die Kanuten freuten sich einerseits über den großen Zuspruch, doch andererseits: „So viele Teilnehmer, das war Stress“, blickt Lutz Neumann zurück. Er gehört zum Kanuverein und ist einer der Väter des Großbootcups.
In ein Boot passen acht Paddler sowie ein Steuermann, den stellt der Verein. Die Teams setzen sich aus Freundes- oder Kollegenkreisen oder Großfamilien zusammen. Viele nutzen die Möglichkeit, im Vorfeld für die Rennen zu trainieren, dennoch steht bei diesen Wettkämpfen der Spaß im Vordergrund. Das zeigen manche Teams auch in der Wahl ihrer Rennkleidung. Es gab schon Bootsbesatzungen, die in Zwergenkostümen steckten oder Obst mimten. Besonders bewegend war der öffentliche Heiratsantrag, den Guido Schulze 2006 bei der Abendparty seiner Madlen machte.
Bei so viel Spaß, so viel Zuspruch: Warum soll nach der 20. Auflage am Sonnabend Schluss sein? „Die Vorbereitung des Großbootcups ist sehr aufwändig“, erklärt Lutz Neumann, „und dafür stehen zu wenige Helfer bereit. Zudem sind diejenigen, die anpacken, immer dieselben.“
Am Renntag selbst sei das hingegen anders. Da steht jedesmal ein ganzes Regiment an Standbetreuern, Kuchenverkäufern, Kaffeekochern, Startschießern, Moderatoren, Spieleerklärern und Getränkeausschenkern bereit. Wieviele sich auch am Sonnabend wieder zusammenfinden werden, möchte Lutz Neumann nicht verraten. „Das wird eine Quizfrage sein, die Antwort soll vorher nicht in der Zeitung stehen.“
Quizfragen und Nonsens- Spiele gehören seit Jahren ebenfalls zum Programm des Großbootcups dazu. So können sich die Teams zwischen den Rennen auch an Land an verschiedenen Stationen vergnügen und Punkte sammeln. In welchen Wettkämpfen sich die Landratten in diesem Jahr messen können, will Lutz Neumann ebenfalls nicht verraten. Er grinst verschmitzt: „Niemand soll sich auf diese Spiele vorbereiten können.“
Den Großbootcup gibt es seit 1999. „Wir wollten mit dieser Großveranstaltung den Verein bekannter machen und Sponsoren werben“, erinnert sich Lutz Neumann. Beides sei gelungen. Treten Mitglieder des Kanuvereins in die Öffentlichkeit oder an Sponsoren heran, werden sie sofort mit dem Großbootcup in Verbindung gebracht. Das öffnet Türen.
Sponsorengelder sind nötig, um das Training und die Wettkampfaktivitäten der Kinder und Jugendlichen zu finanzieren. „Damit allein ein Kind auf dem Wasser trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen kann, müssen wir 1700 Euro für Materialkosten ausgeben“, erklärt Lutz Neumann. Boote und Paddel haben ihren Preis, selbst, wenn nicht aus der gehobenen Klasse gewählt wird.
Unter den 140 Vereinsmitgliedern sind gut 30 Kinder, die regelmäßig trainieren, 20 davon treten regelmäßig zu Wettkämpfen an. Zwar sind sie mit Booten ausgestattet, doch der Fortschritt macht auch vor dem Kanurennsport nicht Halt. „Inzwischen werden Boote schmaler gebaut, Paddel sind nicht mehr aus Holz, sondern aus Kunststoff gefertigt“, erzählt Lutz Neumann, „das heißt, wir erneuern sukzessive unsere Flotte.“
Am Sonnabend starten noch einmal die Großbootrennen. Die Kanuten freuen sich schon auf die Besucher, das Treiben, die Party danach. Dann haben sie es geschafft, haben 20 Jahre Großbootcup hinter sich, dazu auch den Schülergroßbootcup am Freitag ausgerichtet. Dieser kleine Bruder des Großbootcups bleibt übrigens erhalten. Für den kommenden Freitag haben sich bereits 40 Schülergruppen angemeldet.